Begleitkommission Gnadauer Verband

zur Aufarbeitung von Vorfällen sexualisierter Gewalt in Mitgliedsverbänden und -werken sowie Ausbildungsstätten

Wozu gibt es die Begleitkommission?

Verbände und Werke im Gnadauer Verband tun alles ihnen Mögliche, um Vorkommnissen sexualisierter Gewalt in ihren Verantwortungsbereichen präventiv entgegenzuwirken. Wo dennoch solche Vorkommnisse geschehen bzw. in der Vergangenheit geschehen sind, sucht die betreffende Organisation aktiv nach angemessenen Möglichkeiten, das Leid der Betroffenen anzuerkennen und sie bei der Bewältigung der Folgen zu unterstützen. Dies gilt insbesondere, wenn die Taten durch ein Organisationsversagen begünstigt oder ihre Aufarbeitung erschwert worden ist. 

Sexualisierte Gewalt wird von konkreten Personen begangen, die dafür ggf. auch strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können. Darüber hinaus haben betroffene Personen ggf. die Erwartung, dass sich die betreffende Organisation ihnen gegenüber zum Geschehen in einer Weise verhält, die ihrer Verantwortung gerecht wird. Oft wollen sie sich verständlicherweise nicht direkt an die Organisation wenden, in der der Vorfall geschehen ist. In diesen Fällen kann die Gnadauer Begleitkommission angerufen werden. Dies kann grundsätzlich unabhängig davon erfolgen, ob und wie weit andere Wege beschritten werden. 

Was tut die Begleitkommission?

Die Kommission schenkt den Betroffenen Gehör und setzt sich mit ihrem individuellen Erleben auseinander. Auf dieser Grundlage erarbeitet sie geeignete Maßnahmen zur Anerkennung des erlittenen Leids. Die Organisation, in der der Vorfall stattgefunden hat, übernimmt damit Verantwortung dafür, dass die betroffene Person in ihrem Wirkungsbereich keinen hinreichenden Schutz erfahren hat. Die Maßnahmen haben das Ziel, betroffene Personen bei der Minderung und Bewältigung dieses Leids mit den Mitteln der Organisation zu unterstützen. 

Leistungen in Anerkennung erlittenen Leids sind keine Schadenersatzleistungen. Sie begleichen keinen Anspruch an die schädigende Person. Dieser kann – soweit möglich – unabhängig davon auf geeignete Weise geltend gemacht werden. Die Kommission trifft Entscheidungen über Leistungen, mit denen die jeweilige Organisation Verantwortung dafür übernimmt, dass Menschen in ihrem Wirkungsbereich sexualisierte Gewalt zugefügt wurde. Deshalb berücksichtigt die Kommission, ob und inwieweit Verantwortung nicht oder nicht hinreichend wahrgenommen wurde. Ihre Entscheidungen sind für diejenigen Gnadauer Werke und Verbände verbindlich, die die Anerkennung ihrer Entscheidungen grundsätzlich zugesichert haben. 

Die Begleitkommission trägt zur Aufarbeitung stattgefundener Gewalt bei. Sie leistet keine Intervention in aktuellen Fällen und keine Begleitung von Klärungsprozessen. Unterstützung in aktuellen Fällen von sexualisierter Gewalt leistet die Gnadauer Anlaufstelle (Link). 

Sie möchten einen Antrag auf Anhörung durch die Begleitkommission stellen?

Für die Antragstellung finden Sie auf dieser Seite ein Kontaktformular. Es genügt, wenn Sie die geforderten Angaben dort eintragen und das Formular absenden. Optional können Sie uns in einem Textfeld eine Mitteilung machen. In jedem Fall wird sich der/die Koordinator/in der Kommission spätestens drei Tage später mit Ihnen in Verbindung setzen und ein telefonisches Erstgespräch mit Ihnen vereinbaren. Dabei geht es um einige grundlegende Informationen zu Zeit und Ort des Vorfalls und die Findung eines Termins und eines Ortes für die Anhörung. Zur Anhörung können Sie sich durch eine Vertrauensperson begleiten oder vertreten lassen. Die Verantwortung zur Durchführung liegt bei der Organisation. 

Nach Möglichkeit sollten Sie sich zu Ihrer weiteren Information die vollständige Geschäftsordnung der Gnadauer Begleitkommission durchlesen (Link). Wenn Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich gern an den/die Koordinator/in der Kommission 

Marion Bietz

Marion Bietz arbeitet als Pastorin in der ev. Stadtmission Grünstadt und ist selbständig als Systemische Beraterin/Seelsorgerin tätig.

 

Martin Leupold

Als Leiter des Weißen Kreuzes bin ich von 2016 bis 2025 intensiv mit verschiedenen Perspektiven des Themas befasst gewesen und an Publikationen dazu mitgewirkt. Als Ansprechstelle für Beratungsanfragen hatte ich regelmäßig Kontakt mit Betroffenen und habe Mitarbeitende bei konkreten Vorgängen begleitet. Für den Evang. Gnadauer Gemeinschaftsverband habe ich als Leiter eines Arbeitskreises ein umfassendes Konzept für Prävention, Intervention und Aufarbeitung entwickelt. 

 

Birgit Mann

Birgit Mann begleitet nach der Ausbildung zur christlichen Lebensberaterin seit 2015 Menschen in Lebenskrisen und Umbrüchen. In diesen Einzelkontakten entsteht ein schützender Raum, in dem Betroffenen wertschätzende Annahme erfahren und neue Gestaltungswege für ihr Leben suchen. Als Seelsorgerin und langjährige Gemeindeleiterin möchte sie Frauen mit Gewalterfahrungen die Hürde nehmen, sich öffnen zu können und gleichzeitig für Transparenz und Ehrlichkeit in Kirchen und Gemeinden einstehen.

 

Christian Schürmann

Christian Schürmann ist als Rechtsanwalt seit über 20 Jahren beruflich mit dem Thema Sexualstrafrecht beschäftigt. Er arbeitet an Schutzkonzepten mit und berät u.a. Gemeindeleitungen und Betroffene. Nebenberuflich ist er als Seelsorger tätig und begleitet hier u.a. auch Betroffene sexueller Gewalt. 

 

Elke Simon

Elke Simon ist Gemeindediakonin und Gemeindereferentin, Mitglied der Beratungsstelle lebensecht-hessen.de, verheiratet, 4 erwachsene Kinder, 1 Enkelkind, Seit 35 Jahren in der Seelsorge tätig; Erfahrung in der Begleitung von Menschen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind.

 

Prof. Dr. Wilfried Sturm

Prof. Dr. Wilfried Sturm, Pfarrer i. R., Jg. 1958, verheiratet mit Judith, vier erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder, Theologiestudium in Krelingen, Tübingen und Erlangen, Vikariat und Pfarrvikariat in der Evangelischen Landeskirche Württemberg, ab 1988 Dozent am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission, 2013 Promotion in Leipzig zu einem Thema im Grenzbereich von Ethik und Seelsorge, von 2015 bis 2024 Professor für Systematische Theologie in pastoraler Praxis an der Internationalen Hochschule Liebenzell (Schwerpunkte: Dogmatik und Ethik), seit dem Ruhestand dort noch als Lehrbeauftragter tätig. 

 

Gnadauer Anlaufstelle
für sexualisierte Gewalt.

Die Anlaufstelle bietet einen Erstkontakt für Menschen, die in einem Gnadauer Mitgliedsverband oder -werk sexualisierte Gewalt erlebt haben, sowie für solche, die es von anderen wissen oder vermuten.

Marion Bietz

Marion Bietz arbeitet als Pastorin in der ev. Stadtmission Grünstadt und ist selbständig als Systemische Beraterin/Seelsorgerin tätig.

 

Martin Leupold

Als Leiter des Weißen Kreuzes bin ich von 2016 bis 2025 intensiv mit verschiedenen Perspektiven des Themas befasst gewesen und an Publikationen dazu mitgewirkt. Als Ansprechstelle für Beratungsanfragen hatte ich regelmäßig Kontakt mit Betroffenen und habe Mitarbeitende bei konkreten Vorgängen begleitet. Für den Evang. Gnadauer Gemeinschaftsverband habe ich als Leiter eines Arbeitskreises ein umfassendes Konzept für Prävention, Intervention und Aufarbeitung entwickelt. 

 

Birgit Mann

Birgit Mann begleitet nach der Ausbildung zur christlichen Lebensberaterin seit 2015 Menschen in Lebenskrisen und Umbrüchen. In diesen Einzelkontakten entsteht ein schützender Raum, in dem Betroffenen wertschätzende Annahme erfahren und neue Gestaltungswege für ihr Leben suchen. Als Seelsorgerin und langjährige Gemeindeleiterin möchte sie Frauen mit Gewalterfahrungen die Hürde nehmen, sich öffnen zu können und gleichzeitig für Transparenz und Ehrlichkeit in Kirchen und Gemeinden einstehen.

 

Christian Schürmann

Christian Schürmann ist als Rechtsanwalt seit über 20 Jahren beruflich mit dem Thema Sexualstrafrecht beschäftigt. Er arbeitet an Schutzkonzepten mit und berät u.a. Gemeindeleitungen und Betroffene. Nebenberuflich ist er als Seelsorger tätig und begleitet hier u.a. auch Betroffene sexueller Gewalt. 

 

Elke Simon

Elke Simon ist Gemeindediakonin und Gemeindereferentin, Mitglied der Beratungsstelle lebensecht-hessen.de, verheiratet, 4 erwachsene Kinder, 1 Enkelkind, Seit 35 Jahren in der Seelsorge tätig; Erfahrung in der Begleitung von Menschen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind.

 

Prof. Dr. Wilfried Sturm

Prof. Dr. Wilfried Sturm, Pfarrer i. R., Jg. 1958, verheiratet mit Judith, vier erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder, Theologiestudium in Krelingen, Tübingen und Erlangen, Vikariat und Pfarrvikariat in der Evangelischen Landeskirche Württemberg, ab 1988 Dozent am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission, 2013 Promotion in Leipzig zu einem Thema im Grenzbereich von Ethik und Seelsorge, von 2015 bis 2024 Professor für Systematische Theologie in pastoraler Praxis an der Internationalen Hochschule Liebenzell (Schwerpunkte: Dogmatik und Ethik), seit dem Ruhestand dort noch als Lehrbeauftragter tätig. 

 

Gnadauer Anlaufstelle für sexualisierte Gewalt.

Die Anlaufstelle bietet einen Erstkontakt für Menschen, die in einem Gnadauer Mitgliedsverband oder -werk sexualisierte Gewalt erlebt haben, sowie für solche, die es von anderen wissen oder vermuten.

Kontakt

Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V.
Leuschnerstraße 72a
34134 Kassel

Telefon 0561 20799-0
Telefax 0561 20799-29

E-Mail info[at]gnadauer[.]de